Montag, 9. Januar 2017

Challenge accepted!

5 Monate und 13 Tage Schlauchi - Die Zeit vergeht wie im Flug. 53 kg Abnahme. Ich bin wahnsinnig stolz auf mich. Zurzeit läuft alles etwas langsamer. Mir fällt es schwer, auf meine Trinkmenge zu kommen und auch das regelmäßige Essen macht mir Schwierigkeiten. Ich vergesse es einfach. Disziplin ist wieder gefragt. Allerdings denke ich auch, dass ich mich einfach daran gewöhnen muss, dass es nach 5 Monaten nicht mehr so rasant geht. 
Sowieso habe ich ziemlich komisch abgenommen bisher. Ich habe das Gefühl mehr Stillstände gehabt zu haben, als Zeit, in der ich abgenommen habe. Meine Haut scheint sich allerdings zu bedanken, denn sie hängt noch nicht so, wie ich es erwartet habe. Vielleicht sind es Ruhepausen, die zur Regeneration beitragen.
Natürlich habe ich Schwabbelbeinchen und Schwabbelärmchen. Die Brüste verschwinden auch nach und nach. Aber jedes Mal denke ich nur, wie schön, ich nehme also weiter ab. Auch wenn die Waage mal nichts neues anzeigt, verändert der Körper sich.

Ein großes Thema ist das Essen gehen im Restaurant. Ich verzichte da keineswegs drauf. Aber spannend ist es dennoch. Ich kann die Frage am Ende nicht mehr hören: "Hat es Ihnen nicht geschmeckt?" "Doch, danke. Bitte packen sie es mir doch ein!" Aber mal ernsthaft, wie sieht das denn auch aus, wenn die Dicke gerade mal so viel isst, das man genau hin gucken muss, um zu erkennen, dass überhaupt etwas gegessen wurde?
Noch gestern haben wir als zwei Operierte eine Chinesin komplett verwirrt. Zunächst unseren Ausweis vorgelegt und die freundliche Frage, ob wir denn etwas vom Buffet zum Kinderpreis haben könnten. Außer ein verwirrtes Lächeln, ein "nein" und ein "vielen Dank" in Endlosschleife kam da nix. Also a la Card. Zu Zweit eine Portion Ente mit Nudeln und wir können immer noch ein paar Mahlzeiten davon essen. "Nein, wir wollen als Vorspeise keine Krabbenchips. Nein, trinken geht auch nicht. Keinen Nachtisch, danke." Die arme Chinesin. "Vielen Dank."

Das letzte Wochenende hat mich wieder die ganzen körperlichen Veränderungen spüren lassen. 
Freitagnacht war ich tanzen. Es sollte erwähnt werden, dass ich bis zu meinem 28. Geburtstag noch nie zuvor eine Disco besucht habe. Davor gab es zwei Ü100 Partys im Oktober und November. Anfang Dezember dann mein erster Discobesuch. Letzten Freitag mein zweiter. Ich liebe es so sehr. Schon immer habe ich auf diesen Tag meines ersten Discobesuchs gewartet. Gefangen in meinem Körper hat sich dies aber nicht ergeben. Zurzeit kann das nächste Mal für mich gar nicht schnell genug kommen. Gegen Mitternacht haben wir den Schuppen erreicht. Ohne Pause getanzt bis morgens. Ich war sehr irritiert. Keine Fußschmerzen und immernoch Energie für 10 am nächsten Tag.
Das obwohl ich seit circa zwei Wochen renoviere. Das hätte ich niemals vor 5 Monaten durch gestanden. Mal abgesehen von meinen nicht vorhandenen handwerklichen Fähigkeiten, ist körperlich keine Müdigkeit zu erkennen.
Gestern war ich baden. Überwältigend wieder bequem darein zu passen und zu wissen, dass man auch wieder daraus kommt, ohne festzustecken. Es darf sogar mehr als eine Tasse Wasser sein. 
Seit Längerem achte ich immer wieder auf meinen Gang. Auch wenn ich noch einen dicken Hintern habe, ist er schon ein bisschen geschrumpft. Ich strecke den Hintern beim Laufen aber immernoch aus Gewohnheit raus und muss mich dann selbst kaputt lachen, wenn ich mir vorstelle, wie das gerade aussehen muss. 
Mir fehlt es auch an der realistischen Einschätzung, wenn ich mich irgendwo durchquetschen will. Vor jeder Lücke denke ich mir vorher: Wie passt du dadurch, ohne unangenehm aufzufallen, alles mit dir mitzureißen oder zu fragen, ob man Mal durch könnte? Plötzlich die Erkenntnis: Es hat gepasst und es war sogar noch Platz. 
 
Im neuen Jahr will ich weiter angreifen. Das Ziel trug ich seit Jahren mit ins neue Jahr. Auch das Blei gießen wusste mir zu sagen: "Machen Sie Diät." Es erscheint mir realistischer als je zuvor, auch tatsächlich weiter abzunehmen. Aber ohne Diät, sondern mit Bewusstsein und Disziplin. 
Mein nächstes Ziel ist ein UHU zu werden. Die Wette lautet mit einem Nicht-Operierten: Wer als erstes U100 ist. Tja mein Lieber, mach dich schon Mal bereit, für den Heißluftballonflug! Challenge accepted!
Ansonsten werde ich als Vorsatz jede Sekunde meines Lebens voll auskosten und genießen. Ich werde machen, was mir gut tut. Neues erleben, wonach ich mich schon so lange sehne. Reisen unternehmen, die mir bisher verborgen blieben. Nächte durch tanzen. Sportliche Herausforderungen annehmen. Shoppen, bis der Kleiderschrank platzt. 
Neues Jahr, ich freue mich auf dich! 

Ich wünsche euch allen da draußen ebenfalls ein wunderschönes neues Jahr mit kleinen und großen Erfolgen, mit möglichst wenig Gepäck und Glückshormonen, so viel ihr vertragen könnt!

2 Kommentare:

  1. Challenge accepted! Und ich werde nicht Heißluftballon fliegen! Diese Woche nehme ich es wieder ernst, gehe zum Badminton, Fußball und schwimmen! So! Bäm!

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